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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 96

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
I. Teilung 1772 Reformen in Polen. Kosciusko. Ii. Teilung 1793. 96 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. Damit nun Polen nicht ganz eine Bente russischer Lündersucht werde, traten sie mit Katharina Ii. in Verbindung und beschlossen eine Verkleinerung des kranken und ohnmächtigen Staates. 4. So kam 1772 die erste Teilung Polens zu stände. Österreich erhielt Obergalizien und Lodomirieu, Rußland Ostlitauen, Preußen das heutige Westpreußen, das einst dem Deutschen Orden gehört hatte, demselben aber unter Kaiser Friedrich Ii. 1466 von Polen entrissen worden war, ohne Danzig und Thoru, ferner Erme-land und den Distrikt an der Netze. — Damit wurde für Preußen, was für seine militärische Stellung bedeutsam war, die Lücke zwischen Pommern und dem entlegenen Ostpreußen ausgefüllt und Friedrich Ii. nannte sich von jetzt an „König von Preußen". Friedrich begann in der herabgekommenen und verarmten neuen Provinz eine gesegnete Kulturarbeit. Er entsnmpfte weite Strecken, baute deu Bromberger Kanal von der Brahe zur Netze (Verbindung von Weichsel und Oder), sandte Arbeiter, Beamte und Lehrer ins Land, hob die Leibeigenschaft ans den Domänen aus und verbreitete die Wohltaten einer gerechten Justiz. 5. Das traurige Schicksal Poleus öffnete dem noch urteilsfähigen Teil des Volkes die Augen für die Gebrechen des Staates und somit für die Ursachen des Unglücks. In richtiger Erkenntnis derselben und erfüllt von dem Gedanken, das Vaterland vor weiterem Verfalle zu bewahren, ja ihm neue Kraft einzuhauchen, schritt man zu tief eingreifenden Reformen. Man führte, von dem preußischen Minister Hertzberg ermuntert, 1791 das erbliche Königtum ein und gab dem Lande eine konstitutionelle Verfassung, wobei das liberum veto aufgehoben wurde. Eine neue Periode der Entwicklung schien anzubrechen. Doch die Freude der Patrioten dauerte nicht lange. Katharina Ii., die es nun einmal zu einer Erstarkung des erschütterten Staatswesens nicht kommen lassen wollte, widersetzte sich den Neuerungen und ließ, angespornt durch eine vaterlandsverräterische Partei unter den Adeligen, ein russisches Heer in Polen einrücken. Zwar gelang es dein tapferen Thaddäus Kosciusko, „dem letzten und reinsten Helden seines Staates," sein Volk zum Kampfe um Erhaltung der Freiheit und Selbständigkeit zu entflammen. Es war vergebens. Zu den Russen gesellten sich 1793 preußische Truppen, die Friedrich Wilhelm Ii. in Polen einrücken ließ, damit, — wie er meinte — die dort sich verbreitenden revolutionären Ideen unterdrückt werden könnten, und nun einigten sich der preußische König und Katharina Ii. zur Vornahme der zweiten Teilung (1793). Preußen bekam Danzig, Thoru und die heutige Provinz Posen, Rußland den Rest von Litauen. 6. Eiu Jahr darauf erhob Kosciusko abermals die Banner des nationalen Aufstandes. Diesmal folgte ihm das ganze Volk. Es kämpfte

2. Handfibel zum Lesenlernen - S. uncounted

1868 - Erlangen : Palm & Enke
Handfibel Z u m Lesenlernen nach der Lautirmethode 109115 von - I). Heinrich Stephani, K. B. Kirchenrathe, quieözirtem Dekane und Stadtpfarrer zu Gunzenhausen, Ritter des Verdienstordens vom heil. Michael und Mitgliede mehrerer gelehrten Gesellschaften. Hundert und zweite Auflage. Erlangen, 1868. Verlag von Palm & E n f e. (Adolph Enke.) flölr* Viele Tausende von Kindern haben durch die Ste- phani'sche Methode daö Lesen ohne Qual und in kurzer Zeit erlernt, und vergrößert sich der Abnehmerkreis nament- lich ker Fibeln von Jahr zu Jahr.

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 114

1827 - Erlangen : Heyder
— 114 — oder den Stammsitzen entlehnt waren, oft aber auch sehr sonderbar klangen, z. B. das Geschlecht der Hun- de von Kuenring, der Wölfe zur Todtenwart, die Nop- pen von Ballstädt, die Füchse von Franken, die Böcke von Wulfingen, Rinlhsmaul, Riedesel u. s. w. Allein in den Kreuzzügen bildeten sich, ähnlich den Mönchsorden, noch festere Formen des Ritterthums in den drei sogenann- ten Ritterorden der Johanniter, Tempelherrn (1118) und Deutschen - oder Marianerritter (ligo). Sie verpflich- teten sich zum ehelosen Leben, und zum Geleit der Pilger, auch wohl zu ihrer Pflege, zumkampf gegen die Ungläu- bigen; es gingen nach Verlust des heiligen Landes erst bei- de nach Rho dus (zuletzt die Johanniter auch nach Malt ha, daher Maltheser), der letztere nah Venedig und von da nach Polen, von wo aus sie den heidnischen Preußen das Land langst der Ostsee abnahmen und zu einem völligen Ordensstaat (dem nachherigen Königreiche Preußen) um- fchufen. Nach diesen drei halbweltlichen und halbgeistlichen Ritterorden bildeten sich eine Menge anderer im übrigen Europa. Die weltlicheritterwürdewar aber nicht erblich, sondern wurde durch Dienen von unten herauf als Knecht und Knappe und durch Tapferkeit erworben ; eben so, wie bei den Zünften der Handwerker der Lehrling zum.ge- sell und Meister, bei den gelehrten Anstalten der Schüler zum Baccalaureus, Licentiat oder Magister und Doctor emporstieg, und der Ritterschlag, anfangs ein förmli- cher Waffenkampf, war das Meisterstück oder die Doe- torpromotion des Ritterknappen. Wie die Ritterorden, vermehrten sich um diese Zeit auch die Mönchsorden, die geistlichen Regimenter des Papstes unter ihren Ordensgeneralen. Besonders wur- den die sogenannten Betkelorden des Franz von Assisi, (Franziskaner l2l6), und d§6 Spaniers Dominikus, (Dominikaner 1206) mit ihren Unterabtheilungen, als eine treffliche Stütze, der Hierarchie wichtig. Daher auch bald den Mitgliedern der letzter», die sich nicht unpassend als Spürhunde des Herrn (ckomini canes) bezeichneten, das Geschäft der schrecklichen, von Inno- cenzlh. (ilyff —- 1216) gegifteten Inquisi- tion, oder des geistlichen Gerichtes zur Aufsuchung und Bestrafung der Ketzereien übertragen wurde.

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 191

1827 - Erlangen : Heyder
191 die Anarchie gesetzlich sehen. Eine kleine Zahl Unzufrie- dener, Felix Potocky an der Spitze, errichtete zu Targo- »vitz eine Gegenconföderation unter Katharinas Schutze. Eine russische Armee drang vor; der versuchte Wider- stand des Königs war zu schwach, die Constitution wurde vernichtet, und Preusscn — erklärte sich gegen Polen, und willigte in eine zweite Theilung 17hz, wo diesmal nur "Katharina und Friedrich Wilhelm 1l. gegen 5000 □ Meilen von Polen unter sich verheilten. Aber nun erhöh sich allgemeine Verzweiflung^ der edle Kosciusko, der schon i7q2. tapfer gegen die Nüssen ge- stritten hatte, rief das Volk von Krakau aus zu den Waffen-, Madaltnski in Posen, Drombrowski in Großs polen, Sierakowski in Volhynien. Der russische Ge- sandte und Feldherr in einer Person, Zgelsiröm, wurde aus Warschau hinaus kanonirt, die Russen, wo matt sie einzeln fand, ermordet, in Massen besiegt. Schon hatte Kosriusko bei Rackawice 17q4 die Russen ge- schlagen^ schon hatte der König von Preussen, die Be- lagerung Warschaus aufhebcn müssen, als endlich die Russische lieber macht unter Fersen, Repnitt und Su- worow die ,zu eilig dkganlsirten Polen erdrückte. Bei Mabziewice kam es zum entscheidenden Kampfe (to. Ort. 17h4). Dreimal schlug Kosziusko Fersen zurück/ beim vieriten Angriff sank er verwundet mit dem Wortr kiml Poloniae! vom Pferde Und wurde gefangen. Am 4. Nov. stürmte Suworow Praga, die Dorstadt Warschaus, welches selbst am y. Nov. sich ergab. Wohl war es Polens Ende, denn eine dritte Thei- lung (1795) zwischen Rußland, Qestreich Und Preussen ließ vom Lande säum den Namen übrig. Der ab- gesetzte König bekam eine Pension in Petersburg. Die edelsten Polen zogen aus dem Lande, um den Jammer nicht mehr zu sehen, Kosciusko nach Amerika, (s 181? in der Schweiz, und nur die Leiche kam nach Krakau. Ein Nationaldenkmas auf dem Berge Bronislawa und die Geschichte werden ihn verewigen!) Katharina starb 1796. Von den 335,000 □ Meilen Rußlands bei iht tem Tod-e- hatte sie li.oqo erworben. Aus der entgegengesetzten Seite Europas, in P 0 ii tugäl, entstand bald eine entscheidende Hinneigung zu

5. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 120

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
120 . 64. Die mittlere deutsche Geschichte. Iv. Periode, 12731517. thum Orange an der Rhone; spter gelangte die darnach benannte nassan-oranische Linie zur Erbstatthalterwrde und 1815 zum Knigsthron in den Niederlanden. Aus der Walram'scheu Li-uie stammte König Adolf von Nassau. Nach mancherlei Spal-tuugeu dieser Linie blhten zu Anfang unseres Jahrhunderts von der-selben noch zwei Zweige: Usingen (bis 1816) und Weilburg. Nassau, seit 1806 Herzogthum, wurde 1866 mit Preußen vereinigt. 15. Das Haus Mecklenburg (Michelburg d. i. Groburg) fhrt seinen Ursprung bis auf Prodis law zurck, der schon L170 zum beutscheu Neichsfrsteu erhoben wurde. 1349 bekam das Haus Meck-leuburg von Kaiser Karl Iv. die Herzogswrde. Nach' mancherlei Spaltungen verblieb seit 1701 die Grabower oder Schweriner und die ^-trelitzer Linie, welche beide 1815 die groherzogliche Wrde erhielten. 16. Das Herzogshaus von Pommern an der Ostsee zu beiden Sei-teu der untern Oder ist slavischen Ursprungs. Bischof Otto von Bamberg verbreitete daselbst um 1128 das Christentum. Mit der Pflanzung des Christenthums begann auch die Germanisiruug des Landes. Stammvater der Herzoge ist Swantibor f 1107. Die beiden Hauptlinien feines Haufes sind Stettin und Wolgast, von denen die erstere fchon 1464, die letztere mit Bogislaw Xiv. 'l637 ausstarb, mit welchem das ganze Herrfcherhaus erlosch. Brandenburg, von dem Pommern seit Heinrich des Lwen Fall lehnsabhngig gewesen, machte seine Erbansprche geltend. Aber im westflischen Frieden bekam der groe Kurfürst von Brandenburg nur Hinterpommern und das Bisthum Camin. Vorderpommern, das damals an Schweden kam, wurde erst 1720 theilweise und 1814 vollstndig mit Preußen vereinigt. 17. Die Bewohner der Dithmarschen d. i. deutschen Marsen, ein schsischer, mit friesischen Einwohnern vermischter Volksstamm (im westlichen Holstein), waren in fortwhrende Kmpfe mit Dnemark, Holstein und dem Erzbischof von Bremen verflochten. Kaiser Fried-rich Iii. belehnte den König von Dnemark mit den Dithmarschen. Aber erst 1559 kam dies tapfere Volk bleibend unter holsteinische und dnische Herrschaft. 18. Das Ordensland der Dentschherren (. 48, 3) war zwar kein eigentlicher Theil des deutschen Reiches; doch hat sich der Orden, der als solcher unter der Oberhoheit des ppstlichen Stuhles stand, um die Ausbreitung deutscher Bevlkerung und deutscher Kultur im Nordosten Europa's besonders verdient gemacht. Von Kaiser Friedrich Ii. wurde der zweite Ordensmeister Hermann von Salza unter die deutschen Reichsfrsten aufgenommen. Unter ihm begann durch den tapfern Landmeister Hermann Balk im Verein mit dem lievlndischen Schwertorden die Eroberung Preuens 1227. Allein erst nach lang-

6. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 121

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Deutsche Frstenhuser und Territorien im Mittelalter. 121 wierigen Kmpfen mit der aus deutschen, slavischen und lettischen Stmmen gemischten Urbevlkerung, den Borusseu oder Preußen, durch die schon Adalbert, Bischof von Prag, als Mrtyrer gefallen war (997), und durch fortdauernden Zuzug deutscher Ansiedler ge-langte der Orden in den Besitz des Landes an der untern Weichsel. Im vierzehnten Jahrhundert erreichte derselbe unter dem Hochmeister Winrich von Kniprode (f 1381) den Gipfel seiner Blthe, von dem er aber im fnfzehnten wieder herabsank. Die prachtvolle Ma-rienbnrg auf dem rechten Nogatnfer war seit 1309 der Sitz des Or-densmeisters. Ostpommern mit Danzig und Esthland wurde erwor-ben; Thorn, Kulm, Elbiug und andere Städte gegrndet. Han-del und Industrie standen in Blthe. Aber die Städte sowohl als der dem Orden lehenspflichtige Landadel trachteten nach Selbstndigkeit. Dadurch entstanden Uneinigkeiten im Ordenslande; dazu schwchte der Verfall der Zucht unter den Ordensgliedern und die Angriffe der sla-vischen Nachbarn die Macht des Ordens. 1410 erlitt er eine blutige Niederlage bei Tannenberg gegen den Polenknig Jagello (Wla-dislaw), den frheren Grofrsten von Litthauen, und verlor an den-selben im ersten Frieden zu Thorn (1411) das westliche Litthauen. Vergeblich suchte der edle Hochmeister Heinrich von Plauen Zucht und Ordnung in dem Orden herzustellen. In einem neuen Kriege mit Polen warfen sich die Städte und der Landadel den Polen in die Arme, und im zweiten Frieden zu Thorn 1466 mute der Orden ganz Westpreuen, das Bisthum Ermland und die Städte Elbing und Thorn an Polen abtreten, ferner Ostpreuen als polnisches Lehen von Casimir Iv. nehmen (. 60, 4 e). Knigsberg wurde uun Ordenssitz, während die Marienburg verstel. Im Jahre 1511 whlte der Deutschherrenorden den brandenbnrgi-schen Prinzen Albrecht, einen Enkel von Albrecht Achilles (.60, 4), zum Hochmeister. Derselbe verwandelte bei seinem Uebertritte zur Re-formatiou (1525) Ostpreuen in ein weltliches Herzog thum unter polnischer Oberhoheit (. 74, 5). 1618 wurde das Herzogthum Preußen fr immer mit Branden-brg vereinigt. 1657 erlangte Friedrich Wilh elm, der groe Kur-frst von Brandenburg, durch den Vertrag zu Welau von Polen die volle Souvernitt der Ostpreuen. 1772 kam durch die erste Theilung Polens auch Westpreueu an das preuische Knigshaus. Seit 1525 hatte der Hochmeister des katholisch gebliebenen Theils des Deutschherrenordens seinen Sitz in M erg entheim (in Wrttemberg). Durch den Wiener Frieden von 1809 wurde der Orden aufgehoben und seine weithin in Deutschland zerstreuten Besitzungen den Rheinbundfr-ften zugetheilt, in deren Lndern sie lagen.

7. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 153

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Karl's V Kriege: a) mit Franz I. und mit den Trken. 153 da Karl V. durch neue Kriege mit Franz I. an einem entscheidenden Borgehen wider dieselbe gehindert war. Schon 1525 hatte der Gromeister des deutschen Herrenordens, Alb recht I. von Brandenburg, Ostpreuen in ein weltliches Her-zogthnm unter polnischer Oberhoheit verwandelt und daselbst die Ne-sormatiou eingefhrt. Auer den Lndern des Kurfrsten von Sachsen und des Landgra-feit von Hessen verbreitete sich die evangelische Lehre vornehmlich in Norddeutschland. Hier waren die Fürsten von Brandenburg (1535), vom Herzogthum Sachsen (1539) , von Braunschweig, Mecklenburg, Anhalt, Pommern, Nassau, die Grafen von Mansfeld und mehrere freie Reichsstdte wie Magdeburg, ihr beigetreten. Aber auch in Sddeutschland wie in Nrnberg und Augs-brg, im Elsa, in Baden, in Wrttemberg, in Pfalz-Neuburg und der Rh einp f a lz fand sie bald Eingang, iuwrttem-berg durch den wegen Landfriedensbruches vom schwbischen Bund unter Anfhrung des bayerischen Herzogs Wilhelm Iv. (1519) vertriebenen, jedoch durch beu Landgrafen Philipp von Hessen l 1534) wieder in sein Land zurckgefhrten Herzog Ulrich, der nun seinem mit ihm wie-der'ausgeshnten Volke durch die Theologen Brenz und Schnep f die evangelische Lehre verknden lie. 6. Dagegen wurde der Ausbreitung der evangelischen Lehre wieder Eintrag gethan durch den von dem Spanier Ignatius Loyola 1534 gestifteten, von Papst Paul Iii. 1540 besttigten Jesuitenorden, der seine Hauptaufgabe darein setzte, der Reformation entgegenznwir-ken. In den Beschlssen der Tridcntincr Kirchenversammlung (15451563), an welcher Theil zu nehmen die Protestanten sich wci-gerten, wurden die von den Protestanten ausgegangenen Reformen abgelehnt und die Lehre der Evangelifchen verworfen. Dr. Luther, der im Jahre 1525 mit Katharina von Bora in den Ehestand getreten war, wirkte unablssig fr den Fortgang des Reformationswerkes, besonders durch Auslegung der h. Schrift und starb, noch ehe der Religionskrieg in in Deutschland zum Ausbruch kam, in seinem Geburtsort Eisleben am 18. Februar 1546. S. 75. Karl's V. Kriege: a) mit Aranz I. und mit den Mrken. 1. Karl V., ein scharfsinniger, verstndiger und eifriger Staats-1521-1544 mann und tapferer Heerfhrer, war fast während der ganzen Zeit sei- ^isen^art ner Regierung in Kriege verwickelt; am lngsten mit dem ritterlich ge-v-""d Franzi, wandten, aber despotische:: König Franz I. von Frankreich, der sich vergeblich um die deutsche Kaiserkrone beworben hatte und sich nun weigerte, die von Karl V. beanspruchten Herzogthmer, Mailand, das seit der Schlacht bei Mariguauo (1515; 60, 6) in den Hnden

8. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 199

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Deutschland nach dem siebenjhrigen Kriege. Die Theilnngen Polens. 199 herrschenden Unglauben meinte man durch Censurverordnungen, vor-nehmlich durch das Religions edict des Oberfinanzrath es Wll-ncr (1788), entgegentreten zu knnen. Auch nach auen aber verlor Preußen bald fein Ansehen bei den brigen europischen Mchten, be-sonders schon in den mit wenig Ruhm gefhrten Kriegen gegen die franzsische Republik (. 88). Bei der zweiten (1793) und dritten Theilung Polens (1795) je- 1793jl 95 doch, wobei Rußland die grte Beute machte, erhielt Preußen jedes Theilung P-Mal gegen 1000 Dit.-Ml, mit je 1 Me. Einwohner, zuerst Dan zig, ttn8' Thorn und Gropolen (das jetzige Sdpreuen), das andere Mal einen Strich im Osten des Landes und die Hauptstadt Warschau (Neuostpreuen und Neuschlesien), während Westgalizien an Oester-reich kam. a. Die Polen hatten sich nmlich mit Einwilligung Friedrich Wilhelm's Ii. von Preußen und seines Ministers Herzberg eiue verbes-serte Verfassung mit erblichem Knigthum gegeben (1791), welche Thaddus Kosziusko gegeu die Russen und die altrussische Partei in Polen vertheidigte und auch der russischen Uebermacht bei Dnbienka (17. Juli 1792) lange mannhaften Widerstand leistete. Aber im folgenden Jahre rckten auch die Preußen, deren König seine Ansicht gendert hatte, unter dem Vorwande, die in Polen sich verbreitenden Revolu-tionsideen zu bekmpfen, in Polen ein und verstndigten sich mit Rußland der die zweite Theilung Polens. b. Noch einmal versuchten die jetzt zu spt einigen Polen unter K o s-ziusko's Fhrung einen allgemeinen Aufstand wider ihre Unterdrcker (1794); die Preußen wurden zwar von ihnen zum Rckzug gezwungen, aber von dem russischen General Suwvrow wurde Kosusko ge-fangen genommen und Warschau erstrmt (9. Nov. 1794), worauf Pouiatowski die Krone niederlegen mute und die vllige Auflsuug des polnischen Reiches erfolgte <1795). c. Schon 1791 war die preuische Monarchie durch die althohenzol-lerschen Lande Ansbach und Baireuth vergrert worden, die der kinderlose Markgraf Alexander an den König von Preußen abtrat. . 88. Die franzsische Hlevol'ntion (1789) und der erste Koalitionskrieg (1792-1797). 4. Bereits ein Jahr vor Joseph's Ii. Tode war in Frankreich jene gewaltige, unter dem Namen franzsische Revolution bekannte Bewe-^^^^ gnng ausgebrochen, die eine Umbildung der gesammten Verhltnisse stsch-R-voiu-Europas, insbesondere auch Deutschlands, zur Folge hatte. In mehr als siebenjhrigem Kampfe (17761783) hatten die nordamerikanischen Kolonien die Unabhngigkeit von dem Mutterlande Eng-land errungen. Von Amerika, fr deffeu Befreiung auch der junge, stanzfische König Ludwig Xvi. (17741793) eintrat, waren die Grundsatze der Gleichheit aller Staatsbrger besonders durch den Marquis von Lafayette nach Frankreich verpflanzt worden.

9. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 104

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
104 . 60. Die mittlere deutsche Geschichte. Iv. Periode, 1273- 1517. Um die von den Schweizern zur Zeit des Costnitzer Eoncils weg-genommenen Habsburger Besitzungen wieder zu erlangen, brachte Fried-rich Iii. den Zrichern in ihrem Streit gegen Schwiz und Glarus durch die wilden franzsischen Sldner, die Armagnaken, wie sie nach ihrem Anfhrer hieen, Hilfe; aber die Schweizer kmpften gegen dieselben bei St. Jacob an der Birs 1444 so muthig, da jene Rnberschaaren wieder abzogen, während der Schweizerbund allmhlich und seit 1499 vllig von Deutschland sich lossagte. a. In Sachsen bekriegten sich die beiden Shne des Kurfrsten Friedrich des Streitbaren (. 59. 4) Friedrich der Sanftmthige und Wilhelm von 1445 1450 (vgl. die Stammtafel . 76, 2). Spter raubte der schsische Ritter Kunz von Kauffungen, der während dieses Krieges von Friedrich beleidigt worden war, dessen Shne Ernst und Alb recht (1455), die aber durch Khler gerettet wurden. Von Ernst stammt die Kurlinie und die jetzigen herzoglich schsischen Huser, von Albrecht die jetzige kniglich schsische Linie. b. Der Pflzer Kurfürst Friedrich der Siegreiche (der bse Fritz) , der als Vormund seines Neffen Philipp's des Aufrichtigen die Herrschaft an sich gerissen hatte (1452- 1476), trotzte dem Kaiser und dem Reich und schlug seine Feinde bei Pfebbersheim (1460) und bei Seckenheim (1462) in der Pfalz; und ein anberer Wittelsbacher, Ludwig der Reiche, Herzog von Lanbshut (14501479), wegen Eroberung der Reichsstabt Donauwrth mit der Acht belegt, schlug das kaiserliche Heer, welches Markgraf Albrech t Achilles (14701486), Kurfürst von Brandenburg, gegen ihn fhrte, bei Giengen an der Brens in Schwaben (1462), worauf der Kaiser Frieden schlo und Ludwig Donauwrth frei gab (. 72 und 70). c. In Franken und Schwaben fhrte Albrecht Achilles lange gegen die Stadt Nrnberg und 32 andere mit ihr verbndete Städte sbesonbers 1449 50) Krieg, der enblich durch den Kaiser jedoch unter Benachtheilignng der Städte beigelegt wrbe (. 108, 3). d. In Italien gieng nach dem Aussterben der Visconti (. 59, 1) Mailanb an Franz Sforza verloren (1447). e. Von dem bentschen Orbenslande wrbe nach langen Km-pfen des mit Polen verbnbeten Lanbabels wiber die Ordensritter im Frieden zu Thorn 1466 Westpreuen an Polen abgetreten und Ostpreuen ein polnisches Lehen (. 64, 18). f. Nur in Sdwestbeutschlanb geschah Erfreuliches zur Aufrechthaltung des Lanbfriebens, inbem zu biefern Zweck Graf Eberhard im Bart unter Mitwirkung des Kaisers die Stnde Schwabens zu dem fchw-bischen Bund vereinte (besttigt vom Kaiser 1488). 5. Der gefhrlichste Feind drohte dem R-eiche im Westen. Aber gerade hier gelang es Friedrich Iii. seine Hausmacht zu erwei-teru und die Niederlande eine Zeit lang mit dem deutschen Reiche zu vereinen. Ein Seitenzweig der franzsischen Knigslinie, die Her-zge von Burgund, hatte sich nmlich durch Eroberung, Heirath, Kauf und Erbschaft in den Besitz fast aller der Lnder gesetzt, die einst Nie-derlothringen bildeten. Der letzte Herzog von Burgund, Karl der Khne (14671477), gieng nun mit dem Plane um, sein von der

10. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 84

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
84 . 5455. Die mittlere deutsche Geschichte, Iii. Penode, 843 1273. melt von Isidor, Bischof von Sevilla, f 636) als Statthalter Christi und als sichtbares Haupt der Kirche mit gesetzgebender Gewalt in Kirchensachen dargestellt und dadurch hoch der die anderen Bischfe erhoben wird, bewies bald auch weltlichen Regenten gegenber seine Uebermacht. a Ausbreitung der Kirche im Norden durch An schar f 865 (s- 40); in Mhren durch die griechischen Missionare Cyrillus und Methodius um 863; in Bhmen durch denselben Methodius, spter durch Adalbert, Erzbischos von Prag (letzterer auch in Ungarn als Glaubensbote thtig, ^ als Mrtyrer in Preußen 997); in Ungarn durch Bischof Piligriu von Passau (980); inpommern dnrchtto, Bischos von Bamberg 1125; von Bremen aus in Pommern, Lievland, Esthland und Kurland; in Preußen, wo schon Adalbert gewirkt, fand erst nach 55 jhrigem Kampfe zwischen den Einwohnern und dem deutschen Orden 12281283 das Christenthum endlich Eingang. b. Die Uebermacht despapstes der die des Kaisers wurde zu-erst von Papst Gregor Vll. ( 10731085) ausdrcklich beansprucht (. 47). In den Kreuzzgen, wo viele Tausende dem Rufe der Kirche sofort voll Begeisterung folgten, offenbarte sich der Einflu der Hier-archie oder kirchlichen Herrschaft auf die ganze europische Bevlkerung am deutlichsten, während zu gleicher Zeit die Kmpfe mit den Hohenstaufen die Ppste fortwhrend beschftigten. Ihren Hhepunkt erreichte die ppstliche Macht unter P. Innocenz Iii (11981216), bis sie gegen das Ende des 13. Jahrhunderts durch die Kmpfe zwischen P. Bonifatius Viii. (12941303) und Philipp dem Schnen, König von Frankreich (12851314), wieder beschrnkt ward. 2. Die kirchlichen Formen und Einrichtungen umschlossen das ganze Leben der damaligen Menschen. Die hrteste kirchliche Strafe war der Bann oder der Ausschlu des Einzelnen aus der kirchlichen Ge-meinschaft und das Jnterdict oder das Verbot jeder kirchlichen Hand-lnng, mit welchem ganze Lnder belegt wurden. Spter artete das kirchliche Leben in uerliches Wesen aus; Menschensatzungen, Re-liqnienverehrnng, uere Eeremouien und Aberglauben traten vielfach a-n die Stelle eines christlichen Glanbenslebens. Durch den Gebranch der lateinischen Sprache beim Gottesdienst wurde dem Volke das Ver-stndni der Religion fast ganz verschlossen, durch die Vernachlssigung des Volksunterrichts die religise Bildung immer mehr beeintrchtigt, durch den wachsenden Reichthnm der Kirche ein zgelloses und schwelgerisches Leben auch der Geistlichkeit befrdert, so da fast alleut-halben beim Volke nur Unwissenheit, Rohheit und Aberglauben zu fiudeu war. Die Abweichung von den kirchlichen Lehren und Satzungen wurde als Ketzerei verfolgt, so die des Arnold von Breseia, des ersten Bekinpfers der Hierarchie f 1155 (f. . 51). Als sich die der rmischen Hierarchie entgegentretenden Lehren der Albi genfer und Waldenser von Sdfrankreich ans im Anfange des 13. Jahrhunderts auch in Deutschland, besonders am Rhein und in Bhmen ausbreiteten, wurde auch hier durch die furchtbaren Glaubensgerichte der In quisition dagegen gewirkt. Der grausamste Ketzermeister in Deutsch-
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TM Hauptwörter (200)200

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